

Wer ist der Spanische Bundesverband?
Wir sind derzeit etwa 130.000 spanische Staatsbürger, die derzeit in der Bundesrepublik Deutschland leben, viele von uns sind hier geboren. Alljährlich ziehen tausende SpanierInnen aus denselben Gründen in dieses Land, die uns auch dazu gebracht haben, unser Heimatland zu verlassen: Arbeit, Ausbildung, Liebe.
Dieses Angebot richtet sich an drei unterschiedliche Gruppen: auf der einen Seite bereits in Deutschland lebende Spanier; die, die hier leben, aber nach Spanien zurückkehren wollen und jene Spanier, die nach Deutschland auswandern wollen.
Den Spaniern die bereits in Deutschland leben und jenen die nach Deutschland auswandern wollen bieten wir ein breites Informationsangebot an: von den Anschriften der Generalkonsulate, über die Schulen, die die spanische Sprache lehren bis hin zu den Voraussetzungen, um sich in Deutschland anzumelden. Wir führen ebenso alle spanischen Vereine in Deutschland auf, die Beratungsstellen an die Ihr Euch wenden könnt, sowie eine Veranstaltungskalender.
Wir beabsichtigen auf der anderen Seite die gesamte Information für die Rückkehrer bereitzustellen: von den unbedingt benötigten Unterlagen über die spezifischen Hilfsprogramme bis hin zu den in Spanien ansässigen Rückkehrervereinen. Unser Ziel ist es die Rückkehr, die so viele Schwierigkeiten mit sich bringt, zu erleichtern.
Wir stellen ebenso ein Archiv mit den wichtigsten Gesetzestexten, eine virtuelle Bibliothek der spanischen Migration in Deutschland sowie ein Linkverzeichnis zu der größtmöglichen Anzahl spanischer Medien ins Netz.
Dabei haben wir unzählige Unterstützung erfahren: allen gilt unser Dank. Dieses Projekt ist durch eine unschätzbare und großzügige Zuwendung der Generaldirektion der Steuerung der Migration des Ministeriums für Arbeit und Soziales möglich geworden. Wir hoffen, dass auch in der Zukunft auf innovative Initiativen gesetzt wird, um die Isolation in der die Verwaltung allzu oft die spanischen Vereine im Ausland gehalten hat, zu durchbrechen.
Das Angebot dieser Seiten wird erweitert, versprochen. Aber diese Einleitung stellt auch einen Aufruf zur Teilnahme dar. Von jetzt an stehen Euch diese Seiten zur Verfügung, um Projekte jeglicher Art umzusetzen. Also, an die Arbeit und bis bald.
Welche Aufgaben und Ziele hat der Spanische Bundesverband?
Als die Wirtschaft der Bundesrepublik Ende der 50er Jahre in eine lange Wachstumsphase eintrat und der Zustrom von Arbeitskräften aus dem anderen Teil Deutschlands nach dem Mauerbau abbrach, entstand ein dringender Bedarf nach Arbeitern aus anderen Ländern. Es wurden Anwerbeabkommen mit mehreren Ländern abgeschlossen und die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte aus den Mittelmeerstaaten stieg seit Beginn der 60er Jahre an. Im Lauf der Zeit wurden die sogenannten „Gastarbeiter“ zu einem relevanten Faktor in Wirtschaft und Gesellschaft, ohne dass hierbei eine Einwanderung ins Auge gefasst wurde. Sie lebten vor allem in den industrialisierten Regionen, wo sie überwiegend Tätigkeiten ausübten, die wenig qualifiziert und darüberhinaus körperlich belastend waren. 1973 stellten sie bundesweit 11,9% der Arbeitskräfte, in einigen Bundesländern einen noch höheren Anteil.
Auch nach 1973 gingen die Behörden weiterhin vom zeitweiligen Charakter der Migration aus. Mit der Kennzeichnung Deutschlands als Nicht-Einwanderungsland wurden den Migranten Mitsprachemöglichkeiten in ihren Angelegenheiten vorenthalten und der Vorrang deutscher Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt verankert. Gleichzeitig entwickelte sich im Rahmen des Familiennachzugs die soziale Struktur der Migranten von reinen Arbeitskräften hin zum Familienverband. Neben den Arbeitern lebten nun auch immer mehr zugewanderte Frauen hier und die Kinder wuchsen innerhalb des deutschen Erziehungswesens heran.
Auch die ersten Arbeitsmigranten aus Spanien waren zu Beginn der 60er Jahre ‚für ein Jahr‘ gekommen. Noch während viele von ihnen in Gemeinschaftsunterkünften wohnten, entstanden die ersten Begegnungs- und Freizeitzentren als Zusammenschlüsse auf informeller Grundlage. Sie erhielten oft die Unterstützung von Caritas und spanischer Mission. Diese ersten Zusammenschlüsse verfolgten sportliche, kulturelle oder konfessionelle Interessen.
Zwischen 1968 und 1973 kamen neue Emigranten und die ersten Ehegatten zogen nach. Noch zur Zeit der Franco-Diktatur sammelte sich die politische Opposition in politisch-demokratischen Zentren. In dieser Zeit gab es auch Aktivitäten gegen die Diskriminierung von Ausländern. Die ersten Elternvereine wurden gegründet. Im Rahmen der verstärkten Familienzusammenführung 1974-79 wuchsen auch mehr und mehr Kinder aus Migrantenfamilien hier auf. Da man zunächst nicht von einem längeren Aufenthalt der „Gastarbeiter“ ausging und viele Kinder erst spät von ihren Eltern nach Deutschland geholt wurden, wurden sie nicht rechtzeitig in das deutsche Schulsystem integriert. Dadurch verpassten sie den reibungslosen Einstieg in das deutsche Schulsystem. Die Elternvereine entstanden, um sich mit dem Problem der zwischen den Kulturen heranwachsenden Kinder und den daraus erwachsenden Aufgaben der Eltern auseinanderzusetzen. In dieser Zeit bildeten sich zahlreiche lokale Vereine. Die Elternvereine schlossen sich auf Bundesebene zusammen. Neben den spanischen Zentren und Elternvereinen entstanden auch Jugend- und Frauengruppen.
Viele Selbsthilfegruppen sahen den Bedarf, eine übergreifende Organisation einzurichten, um damit den immer wieder spürbaren Diskriminierungen und anderen Benachteiligungen, denen auch spanische Migranten als eine Randgruppe der Gesellschaft ausgesetzt sind, wirkungsvoller entgegentreten zu können. Diese Selbstorganisation sollte ihnen bei der Wahrung ihrer Rechte helfen, um diese gegenüber dem deutschen Staat und seinen Institutionen zu formulieren und in Gesellschaft und Politik einzubringen. Von besonderem Gewicht ist hierbei bis heute die Forderung nach sozialer und rechtlicher Gleichstellung der Migranten. Die Notwendigkeit eines Zusammenschlusses ergab sich ferner, um an der politisch-demokratischen Entwicklung in Spanien zu partizipieren und Interessen gegenüber dem deutschen und dem spanischen Staat zu formulieren.
Zeitgleich mit der Entwicklung der Demokratie in Spanien in der zweiten Hälfte der 70er Jahre entwickelte sich eine Bewegung von Emigranten für das Organisieren eines gemeinsamen Kongresses zahlreicher Emigrantenverbände und -vereine (Coordinadora pro Congreso). Daraus ging der Bundesverband spanischer sozialer und kultureller Vereine e.V. (Coordinadora Federal del Movimiento Asociativo) hervor.
Am 5./6. November 1977 wurde der Spanische Bundesverband (Coordinadora Federal) mit zunächst 64 Mitgliedsorganisationen und folgender Zielstellung gegründet:
- Vereinigung aller Vereine und Gruppen der spanischen Migranten mit dem Zweck, die humanistische Bildung und die Verteidigung ihrer Rechte zu fördern;
- Aufrechterhalten der kulturellen Verbindungen zu Spanien;
- Bewusstmachen der Situation der Emigranten und ihrer Probleme;
- Organisieren von Treffen und Kongressen.
Zweck ist die Teilnahme am politischen Geschehen im Aufnahmeland, die Veränderung der diskriminierenden Ausländergesetze, sowie Forderungen an spanische und deutsche Institutionen. Vom Einwirken auf spanische Instanzen verspricht sich der Spanische Bundesverband die Anerkennung und Wahrung der Interessen der hier lebenden spanischen Migranten sowohl im Fall der Rückkehr wie auch während ihres Aufenthaltes außerhalb des Landes. Diese Interessen sind besonders der muttersprachliche Unterricht für die Kinder, Hilfe für Spanier in einigen deutschen Städten, wo es keine Rechts- und Sozialberatung gibt, Unterstützung für spanische Zentren und Hilfen bei der Rückkehr. Der Verband ist keiner ideologischen, politischen oder religiösen Richtung verbunden. Er verfolgt satzungsgemäß die Förderung der Demokratie und die internationale Solidarität mit anderen spanischen und ausländischen Gruppen.
Organisationsstruktur
Oberstes Organ ist die Bundeskonferenz, die alle drei Jahre einberufen wird. Die Vollversammlung ist das Entscheidungsorgan zwischen den Konferenzen. Zur Bundeskonferenz entsenden die Vereine Delegierte, die aus ihrer Mitte einen Bundesvorstand wählen. Der Bundesvorstand führt die Geschäfte des Verbandes und die Beschlüsse der Konferenz bzw. der Vollversammlung aus. Er ist gegenüber den Organen des Verbandes rechenschaftspflichtig.
Zusammenarbeit
In erster Linie findet eine enge Zusammenarbeit mit den Mitgliedsorganisationen statt, die den Vorstand wählen und in Rundschreiben über alle Aktivitäten informiert werden. Ebenfalls greifen die Mitgliedsverbände auf Beratungsangebote des Bundesverbandes zurück, während vom Bundesverband Erfahrungen und Bedürfnisse der Mitgliedsorganisationen aufgegriffen und weiterverarbeitet werden. Darüber hinaus nehmen Einzelpersonen aus den Mitgliedsorganisationen an regionalen und überregionalen Veranstaltungen und Tagungen teil. Die Mitgliedsorganisationen sind fast alle örtliche Vereine und Verbände, wie kulturelle Zentren, Elternvereinen, Jugendzentren, Frauenverbände und Arbeitervereine.
Der Spanische Bundesverband ist seit 1981 Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Hier erhält er Unterstützung in rechtlichen Fragen und hinsichtlich von Fördermöglichkeiten, einschließlich der Förderrichtlinien bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Mitarbeiter können sich zu Fragen der Sozial- und Migrantenpolitik qualifizieren. Gemeinsam mit anderen Migrantenverbänden nimmt er Einfluß auf die Gestaltung sozialpolitischer Maßnahmen im Migrationsbereich. Innerhalb des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes wirken die Mitgliedsorganisationen als gleichberechtigte Partner unter Wahrung ihrer Verbandsautonomie. Der Bundesverband arbeitet auch im Rahmen der BAGIV (Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in der Bundesrepublik Deutschland) mit anderen Migrantenselbstorganisationen in Deutschland zusammen. Die BAGIV, zu deren Gründungsmitgliedern der Spanische Bundesverband zählt, ist ein Dachverband von Migrantenverbänden mit dem Zweck, den organisierten Migranten ein eigenes und deutlich hörbares Sprachrohr zu verschaffen, wie es ein Verband, der nur eine Nationalität vertritt, nicht erreichen könnte. In diesem Rahmen initiiert und gewährleistet die BAGIV seit ihrer Gründung 1985 Koordination und Aktivitäten, um gemeinsame Positionen zu Fragen des Ausländerrechts, des muttersprachlichen Unterrichts und der politischen Mitbestimmung zu erarbeiten und an die politisch verantwortlichen Gremien heranzutragen.
Auf europäischer Ebene ist der Spanische Bundesverband Mitglied der Coordinadora Europea de Asociaciones de Emigrantes Españoles, die über Mitgliedsorganisationen in mehreren europäischen Ländern verfügt: außer in Deutschland auch in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, Schweden und der Schweiz. Der Bundesverband gibt in Zusammenarbeit mit anderen Mitgliedsorganisationen der Coordinadora Europea Informationsbulletins zu Einzelfragen, die die Europäische Union betreffen, heraus.
Tätigkeiten des Spanischen Bundesverbandes
Regelmäßige Angebote des Spanischen Bundesverbandes sind Familien- und Frauenseminare, Integrationskurse, Kurse für Multiplikatoren, Vortragsreihen zu sozialpolitischen Themen, Musik- und Literaturveranstaltungen, Medienkurse für Jugendliche, sowie Reflexionstage für ältere Migranten. Mit diesen Maßnahmen können Einzelpersonen aus verschiedenen Mitgliedsorganisationen am unmittelbarsten erreicht werden. Die Integrationskurse für Frauen und Mädchen ab 16 Jahren dienen zur Vorbereitung auf Sprachkurse. Dies geschieht durch Gesprächskreise in deutscher Sprache zu Themen wie Alltagskonflikten, deutsches Schulsystem, moderne Berufe, sowie Werkstattangebote wie Nähkurs, Kochkurs, Einführung in die EDV oder Selbstverteidigung. In einem Familienseminar kommen spanische Migranten aus verschiedenen Orten und Bundesländern mit dem Ziel zusammen, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren sowie Erfahrungen auszutauschen. Das Interesse an solchen Seminaren ist wesentlich größer, als es aufgrund der finanziellen Möglichkeiten befriedigt werden kann.
Eine Reihe interessanter Tätigkeiten findet in verschiedenen Projekten statt, die zusammen mit einzelnen Mitgliedsorganisationen und Vorständen initiiert und durchgeführt werden konnten. Ein solches Projekt war 1995 ein bundesweiter Wettbewerb für Kinder und Jugendliche gegen Ausländerfeindlichkeit, in dessen Rahmen zahlreiche Bilder und Texte eingesandt wurden. Als zusätzliches Ziel war dabei auch die Sensibilisierung von Eltern und Erziehern ins Auge gefaßt. Die Teilnehmer erhielten neben Preisen die Möglichkeit, zusammen mit ihren Eltern an einer Abschlußveranstaltung mit Kulturprogramm teilzunehmen. Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden in einer Dokumentation veröffentlicht.
Desweiteren hat eine Mitarbeiterin Aktivitäten im Bereich der Frauenproblematik entfaltet. So konnten weitere Frauenseminare organisiert werden, auf denen spezifische Probleme wie moderne Kindererziehung, sexueller Mißbrauch und psychosomatische Erkrankungen wie z.B. Depressionen zur Sprache kommen, worüber eine Broschüre Zeugnis ablegt.
Ein weiterer Mitarbeiter ist für die Belange älterer Migranten zuständig, d.h. für Fragen des Wohnens im Dritten Lebensalter, Problemen der Rückkehr ins Herkunftsland oder der Pflegebedürftigkeit. Eine Broschüre erläutert die Regelungen durch die neu eingeführte Pflegeversicherung.
Der Bundesverband spanischer sozialer und kultureller Vereine e.V. ist seit 1987 Mitglied beim Paritätischen Gesamt- und Landesverband Nordrhein-Westfalen und nimmt seitdem regelmäßig an den einzelnen FAK-Sitzungen, Sondersitzungen und weiteren Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen des Fachgebiets Migration des Paritätischen in NRW, der Paritätischen Akademie und, im Rahmen seiner Möglichkeiten, des Paritätischen Gesamtverbandes teil. Nicht zuletzt aufgrund der stetigen Qualitätssicherung weist der Bundesverband spanischer sozialer und kultureller Vereine eine langjährige Erfahrung und der Durchführung von sozialen Großprojekten im Migrationsbereich auf.
Beispielweise haben wir vom 1. Mai 2011 bis 30. April 2014 das durch die Stiftung Aktion Mensch geförderte Jugendprojekt „Aufbau eines interkulturellen Zentrums für junge MigrantInnen in Remscheid“ realisiert, das heute einen nachhaltigen Vorbildcharakter innerhalb der Kommune besitzt. Dieses neu gegründete Jugendzentrum ist ein Ort der Begegnung und Kommunikation geworden und hat gerade jenen eine angenehme Aufenthaltsmöglichkeit gegeben, die ihre Stärken in ihrer sozialen Umgebung nicht ohne weiteres unter Beweis stellen können und sich demnach isoliert fühlen, aber auch denen, die sozial weitreichend integriert sind und ihre kulturellen Wurzeln durch den Kontakt mit Gleichgesinnten wiederentdecken bzw. ihren kulturellen Horizont möchten und denjenigen deutschen Jugendlichen, die sich für fremde Kulturen und ein verbessertes interkulturelles Zusammenleben in ihrer Stadt interessieren und einsetzen wollen. Im Anschluss an das erste Jugendprojekt, haben wir vom 1. Mai 2014 bis zum 30. April 2017 das Vorhaben„Junge Fachkräfte in die neue Heimat – durch Etablierung einer Willkommens- und Anerkennungskultur“. Durch dieses Projekt wurden die notwendigen wirtschaftlichen und personellen Ressourcen geschaffen, damit in Remscheid eine Willkommens- und Anerkennungskultur etabliert und dort ein wahrer Informations- und Orientierungspunkt für viele der benannten „neuen jungen Fachkräfte“, die, größtenteils aus Südeuropa stammend, die völlig desorientiert nach Deutschland kommen, entwickelt wird und somit Brücken zwischen diesen Neuzuwanderern und der deutschen Aufnahmegesellschaft bzw. der bereits bestehenden Regeldienste der Migrationserstberatung gebildet. Die erfolgreiche Projekterfahrung fand anschließend im Vorhaben “Integrationslotsen des Interkulturellen Jugendzentrums – Junge Menschen mit Migrationshintergrund als Brückenbauer in der Flüchtlingsarbeit“ seine Fortsetzung, das am 1. Mai 2017 gestartet und am 30. April 2020 beendet wurde. Als Integrationslotsen sollen die Jugendlichen, die im Laufe ihrer Migrationsgeschichte die im Rahmen der interkulturellen Maßnahmen unseres Jugendzentrums und im Laufe des Aktion Mensch-Projektes zur Integration von jungen Fachkräften erworbenen Kenntnisse, mit der notwendigen Sensibilität und Ausdauer, in der ehrenamtlichen Arbeit mit jungen Geflüchteten einbringen.
Um den Fortbestand unserer Jugendarbeit und die Zukunft des Jugendzentrums zu sichern und zu konsolidieren, hat der Spanische Bundesverband Mitte Juni 2012 einen Antrag auf Anerkennung als Jugendhilfeträger beim Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gestellt, dem am 8. Juli 2013 letztendlich entsprochen wurde.
Parallel zu den beschriebenen Vorhaben führt der Bundesverband spanischer sozialer und kultureller Vereine e.V. seit dem 1. Februar 2013 eine landesgeförderte Integrationsagentur. Hierdurch wird die Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund in Wermelskirchen und Umgebung unterstützt, wobei eine Anzahl von ungefähr 500 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unsere Angebote nutzen. Da auch in den Nachbarstädten Burscheid, Kürten, Leichlingen, Odenthal, Overath und Rösrath keine Integrationsagentur existiert, konnte der Spanische Bundesverband zusätzlich ca. 10.000 MigrantInnen aus diesen Städten in ihre interkulturelle Unterstützungsangebote erfolgreich einbeziehen. Seit dem 1. Juli 2016 führt diese Integrationsagentur zusätzlich das KOMM AN-NRW-Projekt„Integrationsagenturen als Brückenbauer im Dialog zwischen Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund“durch.
Auch gemäß der Richtlinie über Zuwendungen für Selbstorganisationen von MigrantInnen hat der Spanische Bundesverband Maßnahmen beantragt, die anschließend bewilligt worden sind. Derzeit führen wir vom 14. März 2019 bis zum 31. März 2021 das Projekt „Rollen und Bilder zugewanderter Frauen – eine Qualifizierungsmaßnahme für Migrantinnen der in Nordrhein-Westfalen ansässigen Vereine des Bundesverbandes spanischer sozialer und kultureller Vereine e.V.“ durch. Die Qualifizierungsmaßnahme, die nach dem Ansatz des Empowerments durchgeführt wird, richtet sich insbesondere an spanischsprechende neu zugewanderte Frauen. Die Projekte und Maßnahmen, die in den Vereinen im Rahmen dieses Projektes durchgeführt werden, sollen ältere Migrantinnen erreichen, um ihnen gesellschaftliche Partizipation zu ermöglichen, denn die in Spanien von der deutschen Arbeitsverwaltung in den neunzehnhundertsechziger und -siebziger Jahren angeworbenen Frauen beziehen heute durchschnittlich Ruhestandsrenten unterhalb von 600 Euro. Mit unserem Projekt wollen wir aber auch viele der neuzugewanderten und gut ausgebildeten Frauen ansprechen, sowohl als Multiplikatorinnen der geplanten Projekte als auch als Teilnehmerinnen an den Angeboten selbst. Die im Projekt vorgesehene Qualifizierung kann sie mit dem breiten Spektrum des deutschen Altenhilfesystems vertraut machen und bei ihnen die Bereitschaft fördern, in diesem Segment des Arbeitsmarktes eine dauerhafte Anstellung anzustreben. Die im Projekt vorgesehene Zusammenarbeit von jungen und älteren Frauen verspricht eine sehr spannende Auseinandersetzung beider Frauengenerationen mit den jeweiligen Frauenbildern und Geschlechtsstereotypen. Der dazu erforderliche Vergleich wird sicherlich die Zeit- und Kulturbedingtheit solcher Bilder und Stereotypen zutage bringen und insbesondere ihre Gestaltbarkeit trotz hartnäckiger Widerstände.
Unsere MBE bietet seit dem 1. März 2020 neu zugewanderten Menschen ab 27 Jahren umfassende Beratungsmöglichkeiten, um hier in Deutschland Fuß zu fassen und sich zurecht zu finden. Schwerpunktthemen sind beispielsweise:
- soziale Unterstützungsleistungen
- aufenthaltsrechtliche Fragen,
- Berufstätigkeit / Arbeit
- Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen
- Familiennachzug aus dem Ausland
- Verbraucherfragen
- Integrations- und Sprachkurse
Herr José Álvarez berät in den Räumlichkeiten des Spanischen Bundesverbandes in Remscheid (Bundesverband spanischer sozialer und kultureller Vereine e.V., Hindenburgstraße 1, 42853 Remscheid) und darüber hinaus mobil in den Städten Burscheid (Burscheider Büdchen, Luisenstraße 23d, 51399 Burscheid), Wermelskirchen (Sozialpsychiatrisches Zentrum Wermelskirchen / alpha e.V., Dabringhauser Straße 26, 42929 Wermelskirchen), Bergisch Gladbach (Die Kette e.V., Paffrather Straße 70, 51465 Bergisch Gladbach), Overath (Die Kette e.V. – Beratungshaus Untereschbach, Friedensweg 7, 51491 Overath) und Odenthal (Haus der Begegnung, Dorfstraße 10, 51519 Odenthal).
Unsere Dachverbände

Der Paritätische
Oranienburger Str. 13 – 14
10178 Berlin
Tel.: 030 24636-0
Fax: 030 24636-110
Email: info@paritaet.org

Der Paritätische in Nordrhein-Westfalen
Loher Straße 7
42283 Wuppertal
Tel.: 0202 2822-0
Fax: 0202 2822-110
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Der Paritätische in Remscheid
Elberfelder Str. 41
42853 Remscheid
Tel.: 02191 292071
Fax: 02191 40871
Email: remscheid@paritaet-nrw.org

Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland e.V.
Trierer Str. 70-72
53115 Bonn
Tel.: 0228 224610
Fax: 228 265255
Email: info@bagiv.de
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